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90 Jahre Führungsbetrieb

in der Ötscher Tropfsteinhöhle durch die Naturfreunde Kienberg-Gaming

Kurz zur Erforschungsgeschichte unserer Höhle : Im Jahre 1920 seilten sich 2 mutige Männer durch den natürlichen Einstieg in die Höhle ab. Als sie wieder wohlbehalten zurückkamen, sprach sich die Sache schnell herum. Die Gaminger Naturfreunde bekamen Wind von der Sache und stiegen auch in die Höhle ein. Sie waren von der Schönheit der Höhle so beeindruckt, dass sie gemeinsam mit der Besitzerfamilie Teufl vom Gehöft Kerschbaum beschlossen, die Höhle als Schauhöhle auszubauen. 1925 wurde der Eingangsstollen angelegt und der Schacht mit einer Steiganlage, die nach heutigen Begriffen mehr als abenteuerlich war, ausgestattet. Die Reste dieser Ausbauten sind heute noch erhalten, wir sehen sie dann noch beim Abstieg in den Schacht. 1926 wurde der Führungsbetrieb aufgenommen.

 

Am Wochenende wurden die Führungen von den Naturfreunden und unter der Woche vom Besitzer durchgeführt.

 

Durch die tragische innenpolitische Situation 1934 in Österreich kam der Führungsbetrieb durch das Verbot der Naturfreunde zum Erliegen.

 

In den folgenden Jahren verfielen die Steiganlagen.

 

Anfang der 1960er Jahre wurde die Höhle von den Naturfreunden, der Familie Teufl und von Vertretern der Gemeinde Gaming begangen. Es wurde beschlossen, den Schachtabstieg mit einer massiven Holzstiege zu versehen. Auch wurden einige Strecken des Weges betoniert und einige Stufen angelegt. 1966 konnte der geregelte Führungsbetrieb wieder aufgenommen und bis heute fortgesetzt werden.

 

Seit 2010 steigt man über bequeme Eisenstiegen in das Reich der Tiefe hinab.

 

1987 wurde die Höhle nochmals vermessen und hat nun eine Gesamtlänge von 575 Metern und eine Tiefe von 54 Metern, gemessen vom natürlichen Einstieg.

 

 

 

Die Höhle, wie wir sie heute sehen, bekam ihre Form vor 12.000 – 15.000 Jahren mit dem Ende der letzten Eiszeit. Der Gletscher, der das Ötschermassiv bedeckte, schmolz ab und das Schmelzwasser formte die Höhle zum heutigen Aussehen. Der Tropfsteinschmuck, der die Höhle schon vor diesem Ereignis zierte, ging natürlich verloren. Daher dürfen wir annehmen, dass die kleineren Tropfsteingebilde, die wir heute sehen, erst nacheiszeitlich entstanden sind. Die größeren Tropfsteinfiguren sind zum Teil wahrscheinlich wesentlich älter.

 

 

 

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